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Wolfsspitz im Rasseporträt: Charakter, Haltung und Pflege

Rassenübersicht
Ein Wolfsspitz aufmerksam im Gras
Wolfsspitze – auch Keeshond genannt – sind glückliche und ausgeglichene Vierbeiner. Sie lieben das Familienleben und sind für viele Aktivitäten zu haben. Die vergleichsweise große Spitzart ist ein beliebter Gefährte für alle möglichen Abenteuer. Egal ob Reisen, Urlaube oder einfache Spaziergänge – dieser lebensfrohe Vierbeiner lässt sich überall mit hinnehmen und ist Dir auch sehr dankbar dafür.

Du erwägst Dir, als treuen Begleiter einen Wolfsspitz zuzulegen? In unserem Beitrag findest Du wichtige Informationen zum Zusammenleben, zur Pflege und Geschichte des Wolfsspitz.

Wesen und Charakter des Wolfsspitz

Wolfsspitze sind dafür bekannt, dass sie sehr treu, widerstandsfähig und unbestechliche Hunde sind. In seinem Wesen ist ein Wolfsspitz immer noch ein treuer Wachhund. Diese Hunderasse ist weder ängstlich noch aggressiv. Eher wird sie als hochintelligent, neugierig, selbstbewusst und durchaus auch anhänglich beschrieben.

Der Wolfsspitz ist eine sehr gesellige Hunderasse. Er mag es nicht lange allein zu sein, also stell bitte sicher, dass er nur wenige Stunden täglich auf sich allein gestellt ist. Er liebt es, Menschen um sich herum zu haben und mit ihnen zu interagieren.

Dabei steht er sehr gerne im Mittelpunkt und möchte seine Halter am liebsten gar nicht aus den Augen lassen. Das kommt durch seinen ausgeprägten Beschützerinstinkt, der ihn als einen guten Wachhund qualifiziert.

Der geeignetste Lebensraum für einen Keeshond ist ein Haus mit einem Garten, in dem er genug Platz zum Toben hat. Er liebt es zu spielen, ob mit Menschen oder ohne sie. Du kannst ihn aber auch in einer Wohnung halten.

Beachte dabei, dass die Wohnung groß genug ist. Zwei Zimmer reichen nicht für Dich und Deinen Hund und bedenke vor der Anschaffung, dass Wolfsspitze sehr schnell anfangen zu bellen. Sie sind als Wachhunde bekannt und geben dadurch bei neuen Geräuschen und Menschen direkt laut, was in einem Mehrfamilienhaus schon einmal nervig werden kann.

Merke: Durch das richtige Training und eine gute Erziehung kannst Du das Bellen gut steuern.

Ein Jagdtrieb ist bei dieser Rasse kaum bis hin zu gar nicht vorhanden. Er konzentriert sich lieber auf das Beschützen. Durch seine gutmütige und aufgeweckte Art ist er der perfekte Begleiter im Leben. Außerdem sind Wolfsspitze ruhig, ausgeglichen und geben sich Mühe ihr Herrchen immer zum Lachen zu bringen. Auch mit stressigen Situationen in einer Stadt kann der Hund sehr gut umgehen, was ihn auch für die Haltung in Städten qualifiziert.

Geselligkeit von Wolfsspitzen

Wolfsspitzen fällt es leicht mit anderen Tieren zusammenzuleben. Andere Tiere werden als artfremde Rudelmitglieder gesehen und als solche auch integriert. Also stellt es kein Problem dar, wenn er mit Tieren wie zum Beispiel Katzen, Hühnern oder Pferden zusammenleben muss.

Auch im Umgang mit anderen Hunden zeigt er sich ruhig und gelassen. Sollte er beim Spazieren gehen von einem anderen Hund angebellt werden, zeigt er keine Aggressivität und hört schnell auf die Befehle seines Herrchens. Das Zusammenleben mit anderen Hunden ist ebenfalls unkompliziert.

Durch seinen ausgeprägten Beschützerinstinkt ist der Wolfsspitz super im Umgang mit Kindern. Er liebt es mit ihnen zu spielen und passt wachsam auf sie auf. Er braucht nach einem langen Tag voller Spielerei allerdings auch seine angemessene Ruhepause, in der er sich zurückziehen kann.

Ein Wolfsspitz benötigt nicht außergewöhnlich viel Bewegung. Natürlich freut er sich über alle angebotenen Aktivitäten, er kommt aber auch damit klar, wenn sich sein täglicher Auslauf auf einige Spaziergänge beschränkt. Dadurch wird diese Hunderasse auch sehr attraktiv für Senioren.

Wolfsspitz im Rasseportrait
Der Wolfsspitz baut eine sehr enge Bindung zu seiner Familie auf und will ihr gefallen. Somit lässt er sich in der Regel gut erziehen.

Erziehung und Haltung des Wolfsspitzes

Der Wolfsspitz passt sich an Deinen Lebensstil an. Damit Dein Hund sich glücklich und ausgeglichen entfalten kann, bedarf es jedoch einer ausreichenden Erziehung – das gilt für alle Hunderassen. Der Wolfsspitz neigt durch seinen Beschützerinstinkt dazu sehr schnell zu bellen. Er fängt manchmal sogar aus Langeweile an zu kläffen und genau dem musst Du mit der richtigen Erziehung vorbeugen.

Zeige ihm seine Grenzen, binde ihn in Dein soziales Umfeld mit ein, sodass er immer neue Leute und Orte kennenlernt. Dadurch kannst Du dafür sorgen, dass er nur noch dann anschlägt, wenn es wirklich nötig ist.

Die Hunderasse gilt als sehr gehorsam. Herrscht das richtige Vertrauen zwischen Tier und Halter, wird der Hund sich alle Mühe geben Dir zu gefallen.

Der Wolfsspitz liebt es, Menschen um sich zu haben und sich mit ihnen zu beschäftigen. Wenn er mehrere Stunden am Tag allein sein muss, wird der sonst so lebensfrohe und gelehrige Hund eingehen. Achte also darauf, dass Du dem Tier viel Aufmerksamkeit schenkst und genügend Zeit für ihn hast.

Zu den Ausreißern zählen Wolfsspitze überhaupt nicht. Sie lieben die Nähe zu ihrem Zuhause und zu ihren Haltern. Sie sind zwar neugierig, aber beschränken diese Neugierde auf ihren gewohnten Lebensraum.

Bei zu viel Langweile und nicht genügender Erziehung kann es dazu kommen, dass der Hund mal etwas annagt, was allerdings fast nie der Fall ist. Um es gar nicht erst zu solch einer Situation kommen zu lassen, biete Deinem Tier ausreichend Bewegung und eine gute Erziehung.

Merke: Bei Wolfsspitzen gilt: Sie sind Bewacher, keine Zerstörer.

Die meisten Wolfsspitze sind sehr verfressen und freuen sich über jede Mahlzeit, die Du ihnen gibst.
Es sind die perfekten Wachhunde und beschützen schon – fast zu gut – Deine Familie. Wolfsspitze sind super familienfreundliche Hunde und auch für erstmalige Hundehalter sehr gut geeignet.

Pflege und Gesundheit des Wolfsspitz

Der Wolfsspitz gehört zu Hunden mit langem Fell. Dieses braucht lediglich beim Fellwechsel besondere Aufmerksamkeit. Natürlich müssen die Haare trotzdem zwei- bis dreimal in der Woche gebürstet werden.

Durch seine weiche Haarstruktur ist das Bürsten angenehm für den Hund und einfach für Dich. Während des Fellwechsels kämme Dein Tier am besten täglich!

Merke: Bürste besonders das empfindliche Fell hinter den Ohren Deines Tieres.

Bei der Ernährung stellt die Hunderasse keine besonderen Ansprüche. Für die Gesundheit ist natürlich üblicherweise hochwertiges Futter vorteilhaft. Er freut sich natürlich auch mal über einen Rinderknochen oder frisches Fleisch. Beim Nass- und Trockenfutter ist ein Getreideanteil förderlich für die Gesundheit.

Die Lebenserwartung bei dieser Rasse liegt bei ungefähr 12 Jahren und steigend. Die mittelgroße Hunderasse hat bei guter Haltung die Chance ein sehr alter Familienhund zu werden.

Durch seine Verfressenheit und seinen nicht außergewöhnlich hohen Bewegungsdrang neigt der Wolfsspitz zur Übergewichtigkeit. Geh also mit Leckerlis eher sparsam um. Der Wolfsspitz ist eine sehr robuste Hundeart und somit nicht sonderlich anfällig für Krankheiten.

Aktivitäten mit dem Wolfsspitz

Der Wolfsspitz eignet sich für fast alle Aktivitäten, die Du mit einem Hund unternehmen kannst. Gerne begleitet er Dich bei Deiner Joggingrunde und auch für andere Sportaktivitäten ist er zu haben. Ebenso für Ausflüge in Restaurants, Reisen oder sogar Urlaube ist er bei guter Erziehung der perfekte Begleiter.

Hier haben wir Dir eine Liste mit möglichen Aktivitäten zusammengefasst:

  • Wandern
  • Spazieren
  • Jogging
  • Agility
  • Obedience

Herkunft des Wolfsspitz

Spitze sind selbst im Mittelalter schon weitverbreitete Hof- und Haustiere gewesen. Sie waren vom Mittelalter bis weit ins 19. Jahrhundert in meist deutschsprachigen Ländern eine beliebte Hunderasse. So zählten zum Beispiel die englischen Könige Georg III. und Georg IV. zu den Liebhabern des Wolfsspitzes.

In vielen Ländern wird der Begriff Keeshond für die Hunderasse verwendet, auch das hat historische Gründe. 1781 war ein Wolfsspitz das Maskottchen der niederländischen Volkspartei. Diese kämpfte seiner Zeit gegen die Oranierpartei, welche Prinz Wilhelm von Oranien als Regent unterstützte.

Der Anführer der Volkspartei hieß “Cornelius de Gyzelar”, auch genannt Kees. Dieser besaß einen Wolfsspitz, der ihn überallhin begleitete. Somit entstand der Name “Keeshond”, da dieser der “Hond” des “Kees” war.

Die liebevollen und loyalen Tiere konnten sich ihre Charaktereigenschaften über die Jahre erhalten. Sie wurden seit dem 18. Jahrhundert als clevere, wachsame und treue Tiere beschrieben und sind es bis heute. Der Jagdinstinkt wurde im Laufe der Zeit systematisch aus den Spitzen heraus erzogen.

Im Jahr 1880 wurde der erste Wolfsspitzstandard auf der Berliner Hundeausstellung aufgestellt. Im Jahr 1901 wurde noch einmal die spezifische Fellfarbe hinzugefügt. Jährlich werden ungefähr 200 Wolfsspitzwelpen in Deutschland geboren, damit hat die Hunderasse immer noch eine gewisse Beliebtheit vorzuweisen.

Wolfsspitz anschaffen: Wo finde ich einen passenden Wolfsspitz?

Hier haben wir einige Ansprechpartner verlinkt, die Du für die Anschaffung eines Wolfsspitz in Betracht ziehen kannst. Bitte achte bei Deiner Suche darauf, dass der Züchter oder der Tierschutzverein seriös ist. Von Anzeigenportalen oder “Privatzüchtern” würden wir grundsätzlich abraten. Schau Dich gerne auch in Tierheimen um. Auch dort kann es den ein oder anderen Wolfsspitz geben, der ein passendes Zuhause sucht.

Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V.

Westfalendamm 174
44141 Dortmund

Telefon: +49 231 56 50 0 – 0
Telefax: +49 231 59 24 – 40
E-Mail: info@vdh.de
Internet: www.vdh.de

Verein der Deutschen Spitze e.V.

Claudia Holtmann
Suerburgstraße 3
49324 Melle

Telefon: +49 (0) 54 22 – 21 49
E-Mail: geschaeftsstelle@deutsche-spitze.de
Internet: www.deutsche-spitze.de

Weiterführende Quellen

FCI Rassestandard eines Wolfsspitz (Stand: 2019)

5/5 - (1 vote)
Fellpflege
60%
Gesundheit
60%
Intelligenz
80%
Energielevel (Bewegungsdrang)
60%
Bellverhalten
95%
Familienfreundlichkeit
100%
Kinderfreundlichkeit
100%