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Ab wann dürfen Hunde Treppen steigen

Welpe läuft Treppen

Bevor man seinen neuen Welpen wirklich bei sich Daheim aufnimmt, macht man sich oft viele Gedanken.
So auch über das Treppenlaufen. In vielen Kreisen kursiert besonders das Gerücht, dass zu frühes Treppenlaufen dem Welpen schadet.

Doch was ist wirklich daran dran? Damit Du bestens auf Deinen jungen Vierbeiner vorbereitet bist, haben wir in diesem Ratgeber alles Wichtige rund um das Thema Treppensteigen für Dich zusammengefasst.

Das Wichtigste in Kürze

  • das Treppensteigen der Welpen schadet ihnen im Normalfall nicht
  • die Tiere sollten schon früh an Stufen gewohnt werden, damit der Hund später keine Angst entwickelt
  • die Treppe sollte besonders Anfangs rutschfest sein
  • um die benötigten Muskeln und Koordination zu trainieren empfiehlt sich besonders gut Waldboden
  • aber Achtung, nicht jede Hunderasse darf Treppensteigen

Das solltest Du wissen?

Ob Dein Hund Treppen laufen sollte, hängt ganz von ihm und seiner Rasse ab. Damit Du alles weißt, was Du wissen musst, haben wir die wichtigsten Faktoren zusammengefasst.

Gesundheitliche Faktoren

Wie sich das Treppensteigen auf die Gesundheit des Hundes auswirkt, hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen.

Die Rasse

Der richtige Moment um Deinen Hund an die Treppen heranzuführen, hängt stark von der Hunderasse ab.
Gerade bei Rassen mit langem Rücken kann Treppensteigen problematisch werden. Hingegen tun sich Rassen mit langen Beinen meist leichter die Stufen zu erklimmen.

Somit hängt mit der Anatomie stark zusammen wie welche Gelenke belastete werden.

Folgende Rassen sollten so wenig Stufen wie möglich ihr Leben lang laufen: Mops, Dackel, Französische Bulldogge, Pekingese und Basset Hound
Nicht jede Hunderasse sollte Treppenlaufen.

Bei zu viel Belastung der falschen Rassen kann es so zu erhöhtem Verschleiß der Gelenke kommen, was wiederum zu Erkrankungen wie Arthrose oder einem Bandscheibenvorfall führen kann.

Hinweis: Arthrose ist eine chronische verschleiß Erscheinung an den Gelenken. Dabei kommt es zunächst zu einer Rückbildung des Gelenkknorpels. Dieser schleichende Prozess ist unheilbar und verursacht schlimme Schmerzen. Trotzdem sollte man für eine Behandlung sich bei dem Tierarzt erkundigen, da die Symptome abgeschwächt werden können.

Für Hunderassen, die keine Treppen laufen sollte, eignet sich dann die Anschaffung von Hunderampen. Diese können einfach an der Treppe befestigt werden und ermöglichen es dem Hund kleine Stufen ohne Probleme zu überwinden.

Das Wachstum

Auch das Wachstumsende kann je nach Rasse unterschiedlich sein. Jedoch wird meist davon ausgegangen, dass zwischen dem vierten und dem siebten Lebensmonat der größte Längenwachstumsschub der Knochen stattfindet.
Logischerweise ist das Wachstum bei kleinen Hunden meist schneller abgeschlossen, als bei Großen. Diese können sogar erst zwischen 1,5 oder 2 Jahren auswachsen.

Dieses Wachstum wird besonders durch die Ernährung, Bewegung und Wachstumshormone beeinflusst.

Mit dem Einsetzten der vollständigen Geschlechtsreife wird das Längenwachstum der Knochen beendet und führt so zu dem Schluss des Knochenknorpels. Nach Abschluss des Knochenwachstums ist die labile Phase der Knochen und Gelenke gebannt.

Der frühzeitige Beginn mit dem Treppensteigen kann schon während dem Wachstum als Training der Muskulatur und so zu Stärken der Knochen genutzt werden. So lernen die Hunde besonders auch Abstände und Höhen einzuschätzen. Körperlich werden die Gelenke Stück für Stück an die Belastung gewöhnt und die Beweglichkeit der Sprunggelenke trainiert, um den notwendigen Schwung für die Treppen zu erzeugen.

Auch die häufige Angst vor zukünftigen Hüftprobleme, wurden wissenschaftlich nicht belegt, solange das Treppensteigen in einem angemessenen Maß ist. So sollte der Welpe nicht gezwungen werden besonders, wenn er müde ist. Sonst kann es durch die Müdigkeit und die anfängliche Tollpatschigkeit zu Verletzungen führen.

Also lässt sich insgesamt sagen, dass Welpen das Treppensteigen in einem angemessenem Maß sogar brauchen für ihre spätere Entwicklung.

Hinweis: Hunde sollten niemals die letzten Stufen springen. Sonst kann eine Überbelastung der Gelenke auftreten. Dieses Spring-Verhalten weisen besonders Hunde auf, die nicht frühzeitig an die Treppe gewohnt wurden und Angst haben. So versuchen sie den rettenden Fußboden schneller zu erreichen.

Richtiger Zeitpunkt

Beachtete man den Knochen- und Muskelwachstums können Welpen unbedenklich zwischen den sensiblen Zeiten zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat Treppen steigen. Jedoch ist auch hier wegen der anfänglichen Tollpatschigkeit die Unterstützung durch den Besitzer und angemessenes Augenmaß angebracht.

Insgesamt ist es wichtig, dass die Hunde von Anfang an die Treppen nicht als Gefahr wahrnehmen. Ängstliche Rufe oder schnelles Hochnehmen können zu einer panischen Schreckreaktion oder Stürzen führen. Dies kann eine lebenslange Angst vor Treppen bei dem Hund hervorrufen.

Gewohnheitsprozess

Zu Beginn ist das Üben an einer rutschfesten Treppe besonders empfehlenswert. So sollten besonders Marmor oder lackierte Holztreppen vermieden werden.

Tipp: Falls all Deine Treppen sehr rutschig sind empfehlen sich Antirutsch Streifen. So kann der Welpe besser das Treppenlaufen üben und später auch ohne Antirutsch Streifen furchtlos bewältigen.

Anfangs reicht es den Welpen nur wenige Stufen laufen zu lassen, nur damit er die Treppe kennenlernt. Dann Stück für Stück kann das Pensum an Stufen erhöht werden, um langsam die Muskulatur für das Treppensteigen aufzubauen.

Um dem Welpen ein Gefühl von Sicherheit zu geben, lässt Du ihn am besten zwischen Dir und der Wandleiste laufen.

Auch zu beachten ist, dass Treppen hinaufgehen meist leichter für die Hunde ist, als Hinunter. Besonders kurzbeinige Rassen haben Probleme bei dem hinuntergehen.

Tipp: Um den Welpen besonders zu ermutigen, kannst Du ein Leckerli auf die Stufen liegen. Somit verbindet er die Treppe direkt mit einem positiven Gefühl. Verstärkt wird dieser Effekt, auch durch Lobe, wenn er versucht die Stufen zu erklimmen.

Das solltest Du beachten, damit Dein Hund bis ins Alter Treppen laufen kann

Damit Dein Hund fit bleibt und das bis ins hohe Alter, muss man einiges beachten.

Bewegung

Der Hund sollte stets auf Trab gehalten werden. So genügt es nur den wenigsten Rassen Abends schnell eine kleine Runde Gassi zu gehen.

Zum Treppensteigen ist gerade die Rückenmuskulatur und die vorderen Kniegelenke sehr wichtig.
Um diese regelmäßig zu trainieren, eignet sich besonders ein unebener Waldboden.

Hund rennt durch den Wald
Waldspaziergänge bereiten Deinem Vierbeiner nicht nur Freude, sondern sind auch gut für seine Entwicklung.

Hierbei kann wird der Hund spielerisch dazu bewegt werden über kleine Hindernisse zu springen. Aber allein die unterschiedlich festen Untergründe im Wald trainieren die Koordination des Hundes, was für die Treppen unabdingbar ist.

Auch der regelmäßige Besuch von Hundeschulen kann das Tier unterstützen. Dort werden durch gezielte Übungen Muskelgruppen aufgebaut und somit Gelenke verstärkt.

Hinweis: Das Training des Hundes hängt stark von den einzelnen Rassen ab. So können Übungen, die machen Hunden helfen anderen Rassen schaden. Um Dich über Deine Hunderasse bestens zu informieren schau gerne bei unseren Rasenporträts vorbei.

Ernährung

Damit der Hund sich richtig entwickeln kann, ist seine Ernährung von unglaublich großer Bedeutung.

Welches Futter wirklich, das richtige für Deinen Hund ist, hängt stark von der Rasse ab. Insgesamt solltest Du aber genau auf die Inhaltsstoffe achten. Hierbei sollten genug Eiweiße, Fettsäuren, Kohlenhydrate und Vitamine enthalten sein.

Auch zu beachten ist die Fleischart und der Fleischanteil. Oft vertragen Hunde gewisse Fleischsorten besser als andere.

Das Futterangebot teilt sich meist in Trocken- und Nassfutter, Barf, Hundefutter aus Insekten und Nahrungsergänzungsmittel. Hierbei kann nicht eins als „das Richtige“ angepriesen werden, sondern muss selbstverständlich auf Deinen Hund abgestimmt werden.

Wissenswert: Barf steht heute für „Bones And Raw Foods“. Die Ernährung des Hundes soll dabei so natürlich wie möglich gehalten werden. Somit steht besonders rohes Fleisch, aber auch Gemüse auf dem Speiseplan.

FAQ

Was muss man beim Treppenlaufen mit ausgewachsenen Hunden beachten?

Da bei einem ausgewachsenen Hund die Muskulatur und die Knochen schon völlig ausgereift sind, ist eine Überbelastung häufiger.
Wichtig ist deshalb immer besonders darauf zu achten, dass der Hund die Stufen bewusst und langsam läuft.
Hunde die im Alter an Arthrose leiden oder bestimmte Operationen hatten, dürfen keine Treppen mehr steigen. Darauf wird Dich aber der Tierarzt hinweisen.

Was tun, wenn ein Hund aus dem Tierheim Angst vor Treppen hat?

Gerade Hunde aus der Tierhilfe kennen oft keine Treppen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass sie das Treppenlaufen verweigern oder ängstlich herabspringen.

Prinzipiell gilt: Je älter der Hund ist, umso schwieriger wird es ihm die Angst zu nehmen.
Am Anfang solltest Du ihm einfach etwas Zeit geben, um die Treppe kennenzulernen. Wenn der Hund seinen Besitzer regelmäßig die Treppen steigen sieht, könnte er Vertrauen gewinnen.

Um ihn dann zu ermutigen die Treppen auch zu betreten, legst Du am besten Leckerlis auf die Stufen. Anfangs relativ weit unten und wenn er diese Form des Trainings nimmt, immer weiter oben. So verknüpft sein Gedächtnis die Treppen mit einem positiven Ereignis und die Angst wird schrittweise genommen.

Ansonsten ist es auch immer sinnvoll sich von einem Hundetrainer unterstützen zu lassen.

Weiterführende Quellen

Dürfen Welpen Treppen steigen? Sirus Hundeschule

Trainieren mit Welpen: Hundeschule Saus

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